Direkt zum Hauptbereich

Jene Nacht ist unser Schatten

Klappentext: Jess und Lucas haben eine traurige Gemeinsamkeit - in der gleichen Nacht, im gleichen Kino sind ihre Brüder bei einer Massenschießerei einen sinnlosen Tod gestorben. Während Lucas ein Jahr später versucht, seinen Schuldgefühlen ebenso gerecht zu werden wie seinen überbehütenden Eltern, fühlt Jess sich von ihrer depressiven Mutter komplett alleine gelassen. Als Jess und Lucas sich begegnen, ist der bodenlose Schmerz wieder spürbar, aber auch, dass aus ihrer Freundschaft mehr werden könnte. Doch haben sie als Überlebende überhaupt ein Recht auf Liebe und Glück? 
-
Unbezahlte Werbung, selbst gekauft
Autorin: Amy Giles
Verlag: cbt 
Genre: Jugendbuch 
Seitenzahl: 379
Kommentar: Das Buch handelt von zwei jungen Menschen, die Zeuge eines Attentats wurden und das Trauma, welches darauf folgte, zu bewältigen versuchen. Dabei haben sie mit verschiedenen Problemen zu kämpfen: Panikattacken, Schuldgefühle, Einsamkeit und das Gefühl, nicht zu genügen, begleiten sie jeden Tag. 
Das Buch ist nicht in Form der klassischen Spannungskurve aufgebaut. Wir fiebern nicht auf ein alles auf den Kopf stellendes Erlebnis hin, was daran liegt, dass dieses Erlebnis schon stattgefunden hat- die Schießerei. Im Mittelpunkt der Geschichte steht nun, was dieses Ereignis mit den Hinterbliebenen gemacht hat. Somit ist es ein realitätsnahes, auch wichtiges Thema. Es passieren oft Anschläge, und wir hören davon, bis sie wieder in Vergessenheit geraten. Für Hinterbliebene werden sie niemals in Vergessenheit geraten. Die Autorin stellt die Folgen gut und realistsch dar. Dementsprechend ist nicht das Ziel des Buches, die Spannung hoch zu halten. Dadurch zieht es sich aber für meinen Geschmack leider etwas.
Der Schreibstil ist angenehm. Das Buch lässt sich einfach und schnell lesen. Dir Perspektive wechselt zwischen Lucas und Jess, was ich gut finde, da wir so Einblick in die Gefühlswelt von beiden bekommen. 
Leider wurde ich weder mit Lucas noch mit Jess so richtig warm. Es wurde deutlich, womit die beiden zu kämpfen haben und was sie durchmachen. Dennoch empfinde ich beide als etwas langweilig. Außerdem können mich die meisten Dialoge nicht überzeugen, diese sind nicht allzu tiefgründig, sondern eher oberflächlich. Ich hätte mir in den Dialogen passend zum Thema ein wenig mehr Tiefe gewünscht. In Kombination mit der fehlenden Spannung musste ich mich ab und zu zum weiterlesen motivieren. Dadurch war ich beim Lesen leider auch nicht so emotional dabei.

Das Thema des Buches finde ich total wichtig. Die Probleme der beiden Protagonisten werden gut dargestellt, auf ihnen liegt der Hauptfokus. Mir fehlt aber leider drum herum ein wenig Tiefe und Spannung. Daher vergebe ich 3 von 5 Sternen.